Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims – Annabel Pitcher

Ehrlich gestanden habe ich mir von diesem Buch mehr erwartet. Das Cover, der Titel, eigentlich alles sprach für ein Jugendbuch nach meinem Geschmack. Warum es nicht gepasst hat? Ich kann den Finger leider nicht genau darauflegen, aber während des Lesens merkte ich: das kommt nicht an mich ran (dabei werde ich es belassen, weil ich dem Leser sonst zuviel vorweg nehmen würde, wenn ich genauer auf bestimmte Stellen eingehe). Insbesondere schade finde ich das, weil eine liebe Freundin dieses Buch sehr mochte und wir häufig den gleichen Lesegeschmack haben.

Wieviel Leben passt in eine Tüte? – Donna Freitas

Ein sensibel erzähltes Jugendbuch über das Leben einer Familie nach dem Verlust der Mutter – mit der wunderschönen Idee eines Survival-Kits, welches die Mutter vor ihrem Tod für die Tochter anfertigt – wohlwissend, dass ihr Kind diesen Anker brauchen wird. Die Gegenstände darin geben Rose zunächst Rätsel auf, aber mit jedem Tag ohne ihre Mutter ergeben sie nach und nach Sinn. An einigen Stellen wurde mir der Unterschied der Kulturen sehr bewusst, da gibt es schon einige Unterschiede zwischen den USA und Deutschland. Der Tod und der Umgang damit kennt keine Regeln und so ist es für mich in Ordnung, das Freitas ihren Figuren ganz unterschiedliche Arten der Trauer mitgibt, die vielleicht nicht für jeden nachvollziehbar sind.

Ganz normale Helden – Anthony McCarten

Seit einigen Jahren gehört McCarten zu den Autoren, deren Bücher ich (auch wenn sie durchaus schwankend sind) mit Spannung erwarte. Unvergessen bleibt für mich „Englischer Harem“, für viele andere wird es „Superhero“ gewesen sein. Mit diesem Roman knüpft McCarten an die Geschichte nach Superhero an. Allein schon dafür gebührt ihm Respekt, denn Fortsetzungen im Generellen sind schon eine schwierige Geschichte, noch schwieriger wird es allerdings, wenn im vorigen Roman die eigentliche Hauptfigur verstirbt. Und doch: er hat es geschafft, das Buch kann sowohl als eigenständiges Werk stehen, aber auch als (sehr gute) Fortsetzung verstanden werden. Und er hat getan, was so mancher vergisst: was passiert nach dem „Ende“? Und wo stehen die Figuren, die vielleicht vorher an den Rand gedrängt wurden, aufgrund der erdrückenden Ereignisse. Für mich hat auch der Teil, der den neuen Medien, virtuellen Welten gewidmet ist, ganz großen Reiz, sind mir doch virtuelle Kontakte nicht fremd und auch die Spielwelten durch meinen Mann sehr vertraut. Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Manko ist für jemanden, der sich nicht groß für die Materie interessiert, deshalb ist es auch etwas speziell, dieses Buch zu empfehlen. Und doch: ich empfehle es mit Freuden!