Ungezähmt – Glennon Doyle

Bei manchen Lektüren merke ich schon nach wenigen Kapiteln, dass ich zum Lesen meinen pinken Marker brauche. Wenn ich das dringende Bedürfnis habe, ganze Absätze zu markieren, kleine Notizen an den Rand zu schreiben, dann macht ein Buch gerade viel mit mir.

Wenn ich mir meine Ausgabe von Ungezähmt ansehe, dann strotzt sie nur so vor Markierungen, einzelne Sätze, zukünftige Mantras, eigene Gedanken, Stellen, an denen ich Glennon Doyle auch mal kontra gebe (wäre ja auch langweilig, wenn nicht!) Mich hat das Buch intensiv beschäftigt – das sieht man ihm an.

Nicht nur ist die persönliche Geschichte und Entwicklung von Glennon Doyle spannend und bewegend. Anhand ihres Lebens und der Ereignisse darin verhandelt Doyle eine Vielzahl an Themen. Ungezähmt – Glennon Doyle weiterlesen

Wenn guten Menschen Böses widerfährt – Harold S. Kushner

Wenn eine sehr gute Freundin Dir in schweren Zeiten ein Buch schickt, welches Linderung verspricht, dann ist allein das schon Balsam für die Seele. Dieses Buch hat nichts einfacher gemacht, es hat vielleicht keine Lösungen oder auch nur Licht ins Dunkel gebracht. Aber der Autor schlug sich mit den gleichen Fragen wie ich herum, er irrte, lief gegen Wände, fühlte und trauerte und er versuchte, Antworten zu finden, die er nicht bekam. Manchmal ist es schon tröstlich zu wissen, dass irgendwo auf der Welt irgendjemand das gleiche durchmacht wie Du selbst.

Ganze Tage im Café – Sólveig Jónsdóttir

Manchmal brauche ich einen Schmöker. Nicht zu seicht, aber auch nicht zu schwer, mit Figuren die mich ansprechen, einer Umgebung, die ich so vielleicht noch nicht kannte. Volltreffer! Tatort: Island. Täter und Opfer: Vier junge Frauen. Was passiert? Das Leben – in jeglichen Facetten, in all seinen Höhen und Tiefen.

Hard-Boiled, Hard Luck – Banana Yoshimoto

Wann immer ich nach japanischer Literatur suche, stosse ich auf diesen Namen. Erstaunlich eigentlich, dass ich noch nie etwas von ihr las, aber unsere Wege hatten sich einfach noch nicht gekreuzt. Nun konnte ich mit diesem Band, der zwei Erzählungen von ihr vereint, einen ersten Eindruck gewinnen und dieser hat mich bestärkt: es wird ganz sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin gewesen sein. Ich freue mich auf mehr!

Morgen vielleicht – Jessica Soffer

Liebe geht durch den Magen, so heisst es. Lorca wünscht sich eigentlich nichts mehr, als von ihrer Mutter, einer begnadeten Köchin wahrgenommen zu werden. Ein Lieblingsgericht der Mutter, an einem besonderen Ort genossen, scheint die Lösung zu sein. Dieser Roman ist vielschichtig und viel weniger vorhersehbar, als ich es zu Anfang erwartete. Denn ausser Lorca begegnen wir auch noch Victoria, deren Leben sich gerade im Aufuhr befindet. Kochen, Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebe – eine Familientragödie, ein Buch über die Leidenschaft beim Kochen, ein New York Roman – dieses Buch hat wunderbar viel zu bieten!

Meine Schwester lebt auf dem Kaminsims – Annabel Pitcher

Ehrlich gestanden habe ich mir von diesem Buch mehr erwartet. Das Cover, der Titel, eigentlich alles sprach für ein Jugendbuch nach meinem Geschmack. Warum es nicht gepasst hat? Ich kann den Finger leider nicht genau darauflegen, aber während des Lesens merkte ich: das kommt nicht an mich ran (dabei werde ich es belassen, weil ich dem Leser sonst zuviel vorweg nehmen würde, wenn ich genauer auf bestimmte Stellen eingehe). Insbesondere schade finde ich das, weil eine liebe Freundin dieses Buch sehr mochte und wir häufig den gleichen Lesegeschmack haben.

Logbuch eines unbarmherzigen Jahres – Connie Palmen

Ganz schön harter Tobak, für mein erstes Connie Palmen Buch. Ich wusste ehrlich gestanden nicht viel über sie, mein Verlagsvertreter legte mir aber dieses Buch ans Herz. Ganz klar ist: ich muss unbedingt noch I.M. lesen. Zudem glaube ich, wenn man andere Werke und ihre Geschichte kennt, kann man dieses Buch noch mehr schätzen. Es ist manchmal wie ein Dolchstoß in Herz, die Trauer, die Wut, die Regungslosigkeit. Ein Logbuch sehr dunkler Gefühle und doch immer wieder eine so ausdrucksstarke Liebeserklärung. Nicht leicht zu lesen und doch lohnt sich jede Seite.

Hier könnte ich zur Welt kommen – Marjorie Celona

Oftmals ist es ja so, dass einem ein Cover ins Auge springt und man hängenbleibt. So ging es mir mit diesem Buch und dass der Titel mir auch gleich gefiel, führte dazu, dass ich es unbedingt lesen wollte. In Kanada nimmt diese Familiengeschichte ihren Lauf – allein um der eindrucksvollen Beschreibungen der Gegend ist dieses Buch schon besonders, aber auch die Geschehnisse haben es in sich: das kleine Mädchen, das von seiner Mutter ausgesetzt wurde und in ihren ersten Lebensjahren soviel mehr kämpfen muss, als sie je dachte, das von Familie zu Familie gereicht wird und nie wirklich zur Ruhe kommt. Das Buch ging mir sehr nahe, die Frage nach Familie, Geborgenheit, eigener Identität und auch nach den Beweggründen der jungen Mutter zereissen einem manchmal schlicht das Herz. Und es gab in diesem Buch so einiges, worüber ich gerne zusammen mit dem Mädchen geweint hätte. Stellenweise heftig, aber vorallem ein großartiges Buch!