Ich mag die Reihe ja sehr, das kann man nicht verleugnen. Dieser Band war auch noch erfreulich dick, also versprach ich mir Lesevergnügen, welches ich auch hatte. Und wieder Spaß an vielen abstrusen Ideen. Allerdings hatte die ein oder andere Episode (obwohl ich es toll fand, die verschiedenen Perspektiven zu erfahren) einfach Längen. Diese mögen der Entwicklung und der deutlich ernsteren Töne der Figuren geschuldet sein. Das war ein wenig schade, weil ich dadurch deutlich öfter Pausen gemacht habe und das Buch ne Weile gebraucht hat, bis es durchgelesen war. Fürs nächste Buch wünsche ich mir : etwas kompakter – back to the roots
Schlagwort: Verrückt
Vatermord und andere Familienvergnügen – Steve Toltz
Was für ein Roman! Nicht nur das er ziemlich dick ist, nein, er ist auch wirklich ein beeindruckendes Debüt eines Australiers! Der gute Herr Toltz hat ein klasse Leben vor sich, wenn er so weiterschreibt. Dieser Roman hat alles – irrwitzige Ideen, eine Verbrecher-Geschichte in der nichts so ist, wie es auf den ersten (einfachen) Blick scheint, Vater-Sohn-Erlebnisse der ganz anderen Art und viel philosophischen und skurrilen Witz. Ich habe viel gelacht, den Kopf geschüttelt, habe das Buch ungern weggelegt. Der Autor wechselt zwischen einigen Erzählpassagen hin und her – zu meinen Lieblingen gehört definitiv der Anfang, der als Erzählung des Vaters an den jungen Sohn gestaltet ist, als er ihn darüber aufklärt, das sein Onkel einer der meistgesuchten Verbrecher Australiens war… Erfrischend und so voller Charme des unangespassten. Mich hat das Buch durchweg begeistert, auch wenn Toltz an einigen wenigen Stellen etwas in Nebenhandlungen abgleitet, so bereiten diese nur den Weg zum furiosen Finale und müssen im Nachhinein genau dort stehen. Ein Feuerwerk, das sich perfekt über 800 Seiten selbst abfackelt…;-)