WARP – Eoin Colfer

Ganz schwer zu sagen. Spontan hätte ich gesagt: ich glaube, ich bin nicht die Zielgruppe, glaube aber trotzdem, dass dieses Buch ganz sicher seine Fans finden wird. Denn die Zutaten (toughe Helden, etwas Geheimniskrämerei, moderne Technik, Zeitreisen) sind durchaus spannend und ansprechend, nur dass ich einfach nicht mit den Geschehnissen warm wurde. Also eine Empfehlung mit angezogener Handbremse.

Everlasting: Der Mann der aus der Zeit fiel – Holly-Jane Rahlens

Das erste was an diesem Buch ins Auge sticht, ist das herrliche Pink des Covers, knallig und verspielt. Schnell merkt man aber, dass sich dieses Buch weder in ein Genre einordnen lässt, noch das man vorschnell ein Urteil fällen sollte – hier steckt viel drin und vorallem ist es ein echter All-Age-Titel und nicht nur Jugendliche sollten hier zugreifen!

Holly Jane-Rahlens beschreibt eine Zukunftsvision im Jahre 2264, in der Deutsch eine alte, tote Sprache darstellt, die von nur wenigen beherrscht wird. Die Menschen verständigen sich über eine Art Computer in ihren Köpfen, Schreiben ist eine altmodische Sache und wird kaum praktiziert. Als Finn, ein Historiker und Experte für Deutsch anfängt ein Teenie-Tagebuch einer gewissen Eliana zu übersetzen, welches Aufsschluss über die damalige Zeit geben soll und daraufhin zu einer gewagten Mission, in die Zeit zurück geschickt wird, landet er in Berlin – des 21. Jahrhunderts!

Rahlens schreibt gewohnt humorvoll, wird dabei aber nie oberflächlich oder flapsig, vielmehr lässt sie in leisen Tönen auch gesellschaftskritische Ansätze anklingen. Mit großem Vergnügen habe ich die Geschichte zwischen Finn und Eliana, verfolgt. Viel Sprachwitz steckt in den Wortspielereien und Erklärungen die ganz wunderbar mehrere Sprachen vereinen und von der Liebe der Autorin zum Wort zeugen. Ihre Freude am Detail zeigt sich auch in den Beschreibung der futuristischen Gesellschaft und den Schwierigkeiten, die Finn im ungewohnten Berlin meistern muss.  In diesem Roman findet sich eine Zukunftsvision, Romantik, eine ordentliche Portion Witz und eine spannende Geschichte, bei der man nicht aufhören will – ein toller Schmöker, den ich wirklich sehr gerne empfehle!

Smaragdgrün: Liebe geht durch alle Zeiten – Kerstin Gier

Nachdem ich die ersten beiden Bände der Liebe geht durch alle Zeiten-Trilogie verschlungen habe, wartete ich genauso wie zig andere Fans auf den dritten Teil. Und wieder brennt Gier ein Feuerwerk an coolen Sprüchen, schrägen Ereignissen, Fettnäpfchen für unsere Hauptfigur und Spannungsmomenten ab. Vielleicht wirkte der dritte Teil auf mich etwas blasser, weil längere Zeit zwischen dem Lesen der vorigen Bände lag, eventuell sind aber auch einfach die Wirrungen um Gwendolyn und Gideon ein bisschen zu offensichtlich. Aber gut, ist jammern auf hohem Niveau, der Band war ebenso schnell gelesen wie seine Vorgänger und die ganze Reihe empfehle ich oft und gern, weil sie einfach mal etwas aus dem Rahmen fällt – positiv!

Rubinrot: Liebe geht durch alle Zeiten – Kerstin Gier

Hier bin ich einer ausdrücklichen Empfehlung von Eva  (http://teachocolateandbooks.blog.de/) gefolgt. Und liebe Eva – ich danke Dir! Gier hat ein tolles Jugendbuch geschrieben, das schon durch die Aufmachung ins Auge springt und auch im Inneren kein bisschen enttäuscht. Auch das Thema; Zeitsprünge und ihre Tücken, noch dazu im besten Teenie-Alter ist mal etwas erfrischend anderes und liest sich fesselnd. Das Buch hat Charme, viele nette Anspielungen die neugierig auf die nächsten beiden Bände Saphirblau (bereits erschienen) und Smaragdgrün (in Vorbereitung) machen. Die etwas schräge Familie rund um die 16jährige Protagonistin Gwendolyn lässt Zündstoff erahnen, der junge Gideon, der ebenfalls ein Zeitreisender ist (und noch dazu unverschämt gut aussieht) ist neben den Zeitreisen gleich das nächste “Problem“…

Das Buch hat für mich genau die richtige Mischung: ein bisschen Harry Potter Charakter, der liebevollen Details wegen und auch weil die Hauptfigur sich einige Geheimnisse erstmal erarbeiten muss, einen Schuss Buffy und Plötzlich Prinzessin (beide werden auserwählt, noch als Jugendliche und werden ins kalte Wasser geworfen). Dazu kommen noch interessante Details der Londoner Geschichte – toller Mix! Und dennoch hat Gier es geschafft – ihr Buch mag Handlungen aufgreifen, die man so eventuell schon kennt, wirkt aber kein bisschen abgekupfert – sie hat einen ganz eigenen, sehr sympathischen Stil und schafft es, das ganze in neuem Glanz darzustellen!

Freue mich schon auf den nächsten Teil!