Elefant – Martin Suter

Ein kleiner, rosafarbener Elefant. Ein pinker Fisch. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl bei der Sache Aber auch fernab von zufällig vorhandenen Farbvorlieben hat mich Suter wieder vollends überzeugt, als Großmeister des intelligent-gewitzten Unterhaltungsromans. Das kann er, darin macht ihm so schnell keiner etwas vor. Und ich begebe mich, mal wieder und mit großer Vorfreude in ein wahres Lesevergnügen und folge den Spuren des rund 20cm großen, im Dunkeln leuchtenden, rosafarbenen Elefanten, dessen schiere Existenz nicht wenige Menschen ganz schön ins Schwitzen bringen dürfte. Solch eine Kostbarkeit erweckt Begehrlichkeiten, doch nicht alle sind der Meinung, dass dieses besondere Geschöpf in die Öffentlichkeit gelangen sollte…

Das Jahr 2017 ist noch recht frisch und doch habe ich mit “Elefant” schon einen meiner Lieblinge für das Frühjahrsprogramm gefunden!

 

Living Library – Für mehr Menschlichkeit und weniger Vorurteile!

Eine Veranstaltung hatte mich beim Durchblättern des Zürich liest’ 16 Programms sofort angesprochen, die sogenannte Living Library. Als Beschreibung stand dort folgendes:

Anstelle von Büchern kannst du an der Living Library Zürich Menschen für ein Gespräch ausleihen. Auf der «Leseliste» stehen ein Burnout-Betroffener, eine Asylbetreuerin, ein eritreischer Flüchtling, eine Jüdin, ein Journalist, zwei BDSM-ler, ein Krimi-Autor und ein Imam.

Living-Library-Zürich

 

Ich war also ziemlich gespannt, was mich erwarten würde. Die Auswahl eines “Buches” wollte ich spontan vornehmen, interessiert hätten mich definitiv alle. Wie es manchmal so ist – als ich zwischen zwei Veranstaltungen ins Festivalzentrum Karl der Grosse kam, waren alle Bücher ausgeliehen und ich hätte meine nächste Veranstaltung verpasst, bis zum nächsten Ausleihtermin. Zunächst war ich etwas geknickt, aber die anwesenden Veranstalter, eine Bibliothekarin und ein Bibliothekar standen mir Rede und Antwort, so dass ich nicht ganz unverrichteter Dinge wieder gehen musste.

Die beiden erzählten mir , dass sie die Idee 2010 in Istanbul entdeckt und sich gleich dafür begeistert hatten.Nach ihrer Erfahrung interessieren sich etwas mehr Frauen für die Living Library, etwa in einem Verhältnis 60 zu 40. Die Altersspannweite der Ausleiher*innen ist groß – alles zwischen 12 und 80 Jahren ist vertreten! Ich erfuhr, dass besonders großes Interesse an der jüdischen Religion und Kultur bestand und diese Person besonders oft “ausgeliehen” wurde. Außerdem erfuhr ich, dass das Konzept in Japan auch ausgesprochen erfolgreich ist.

Ausleihe-Living-LibraryBesonders spannend fand ich, dass auch die “Bücher” untereinander oftmals in den Dialog gehen. Durch die extrem unterschiedlichen Ausrichtungen ergeben sich dort schnell sehr intensive Gespräche und die Beispiele, die mir die beiden erzählt haben, waren sehr beeindruckend.

Bei bisherigen Veranstaltungen gab es noch weitere “Bücher”, z.B.

  • Hacker
  • Katholischer Ordenspriester
  • HiV-PositiveR
  • Banker
  • Transsexuelle
  • Sehbehinderte Person
  • Bauernpaar

Die Living Library ist ein unheimlich interessantes Konzept. Wenn wir uns aktuell in unserer Welt umschauen, bemerken wir immer wieder, wieviel Schaden Vorurteile anrichten können. Was Halbwissen verursachen kann und wie wichtig es ist, sein eigenes Handeln und Denken immer wieder zu hinterfragen. Statt schimpfend und aus irrationalen Ängsten heraus Schuldfragen herumzuschieben, ist es heute umso wichtiger, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen und wirklich interessiert nachzufragen, statt Pauschalisierungen Glauben zu schenken.

Wer einmal jemand gegenüber saß, dessen Handeln man aus der Ferne nicht versteht und interessiert nachfragt, der wird danach nicht mehr derselbe sein. Denn er wird merken, dass, ganz egal welche Vergangenheit, Sexualität, Nationalität, Religion oder Weltanschauung der andere hat – mir gegenüber sitzt ein Mensch. Ein Mensch wie ich, dessen Leben genauso viel wert ist wie meines. 

Zurück in Deutschland ließ mich die Veranstaltung nicht los und so entdeckte ich bei meiner Recherche, dass die Veranstaltung bereits im Jahre 2000 das erste Mal in Roskilde/Dänemark durchgeführt wurde. Besonders viele Informationen zu Durchführung und Idee habe ich bei der Broschüre der Wuppertaler Initative für Demokratie und Toleranz e.V. gefunden – das PDF gibt einem alle nötigen Informationen an die Hand, wenn man selbst aktiv werden will, in Sachen Living Library. Ich würde mich freuen, wenn sich in meiner Stadt im nächsten Jahr die Möglichkeit ergibt, diese Veranstaltung ebenfalls durchzuführen. In Deutschland gibt es bereits einige Städte und Örtlichkeiten, die regelmäßig lebendige Bibliotheken anbieten: Haltet also die Augen offen!

Welches “Buch” würdet ihr gerne einmal ausleihen?


An dieser Stelle nochmals ein Dank für die Einladung an alle Initiatoren und Veranstalter von Zürich liest 2016 – es war ganz und gar wunderbar! 

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10 gute Gründe für Zürich liest!

Warum ihr 2017 Zürich liest besuchen solltet!
  •  Zürich hat eine sehr angenehme Größe. Die allermeisten Veranstaltungsorte ließen sich in 5-15 Minuten zu Fuß erlaufen, ansonsten fuhr das Tram auch sehr regelmäßig. So ist es leicht, einige Veranstaltungen pro Tag besuchen zu können. Zudem ist Zürich so schön, dass es einfach Spaß macht, sich die Stadt zu erlaufen.
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Wunderschönes Zürich

 

  • Tolle Locations. Ob im Literaturhaus Zürich, im wunderhübschen Ausstellungsort und Museum Strauhof, im kultigen Karl der Grosse, auf dem Schiff, im Tram oder in der Krypta des Grossmünsters  – über coole Locations muss man sich hier keine Gedanken machen, die gab es zuhauf. Ach, fast vergessen: sogar in einem Bett des Hotel Rothaus wurde gelesen – vom Autor höchstselbst!
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Nachtlesung in der Krypta von Nadja Küchenmeister

 

  • Das Programm selbst lässt keine Wünsche offen. Klassische Lesungen, Live-Performances von Spoken Word-Künstler*innen, opulentes Frühstück mit Kulturprogramm, Diskussionsrunden, Verlagsführungen, ein buntes Kinderangebot, kulinarische Verwöhnmomente, musikalische Darbietungen – wer hier nicht fündig wird…
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Lesung aus “Oh Schimmi” von Teresa Präauer im Literaturhaus Zürich

 

  • Die herrliche Buchhandelsdichte. Zürich bietet eine Fülle an Buchhandlungen, in denen man sich zwischen den Veranstaltungen treiben lassen kann. Mara war ausgesprochen umtriebig und hat hier ihre reiche Ausbeute an großartigen Buchhandlungen dokumentiert!
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Buchhandlung Beer

 

  • Die Fülle an Neuentdeckungen, die man machen kann. Weil das Programm so vielseitig ist, kann man hier Lieblingsautoren beschwärmen, sich auf ganz Neues einlassen und Unbekanntes erforschen. Die Kombination machts!
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Gomringer & Gomringer – hier ein “Hörraum” zum Gedichtband “Morbus” von Nora Gomringer

 

  • Das Essen. Ob Brioche, der gute Käse, die Schokolade (es gibt sogar das Schoggi-Tram!) oder das klassische Bircher Müsli – die Schweizer wissen schon, was schmeckt! (Und nicht zu vergessen: ein Food-Tasting ist ein sehr, sehr gutes Argument dafür, sich drei bis fünf neue Kochbücher zuzulegen…sieht man, dass die Buchbloggerin und ich im kulinarischen Himmel waren?)
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Food Tasting bei Orell Füssli

 

  • Zürich liest kann man auch gut gemeinsam mit der Familie besuchen. Ich war bei einigen Veranstaltungen für Kinder (Comic live zeichnen mit anschließendem Workshop z.B. und beim Bilderbuchkino “Armstrong” mit dem unfassbar sympathischen Torben Kuhlmann). Wenn man sieht, wie konzentriert und begeistert die Kinder bei der Sache waren, ging einem das Herz auf. Der literarische Nachwuchs ist so gesichert!
Torben-Kohlmann-Armstrong
Bilderbuchkino “Armstrong”

 

  • Der Züri-See. Kaffeepause am See. Morgenspaziergang zum See. See im Nebel. See in der Sonne. Need i say more?
Zürich-See
Kaffee am See

 

  • Dieses Lesefestival und die herrliche Stadt Zürich sind einfach das perfekte Gegenmittel zum Nachmesse-Blues.
Bücher
Die Stadt atmete während der Festivalzeit Literatur

 

  • Manchmal sagen Bilder ja noch mehr als Worte, daher ist der letzte Punkt ein kleines Album, das euch hoffentlich ganz viel Lust macht auf Zürich und Zürich liest 2017!

Ganz besonders bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei Monika Schubarth von Adibuma, die uns nach Zürich eingeladen hat. Bei den Organisatorinnen dieses Festivals Violanta von Salis & Nathalie Widmer, der Programmkommission und allen Helfern, die jederzeit Frage und Antwort standen und einfach unheimlich nett zu uns waren! Zürich Tourismus, die uns die Züri-Cards  gestellt haben, damit wir die Öffentlichen Verkehrsmittel nutzen konnten (und an die nette Tram-Fahrerin, die extra für uns nochmal wartete – Merci!). Auch dem Hotel Rothaus, für Gastfreundschaft & Service darüber hinaus – einen herzlichen Dank!

Und nicht zu vergessen: meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter: Friederike, Janine, Mara und Uwe – mit euch zusammen war der Spaß gleich dreimal so groß! Ich finde, das sieht man uns auch an Es war einfach eine geniale Zeit!

Blogger-Zürich-liest

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Gomringer & Gomringer Ausstellung

Zürich liest rückt näher und ich freue mich ganz besonders auf den Besuch im Strauhof . Gomringer & Gomringer wird es für mich geben, Vater und Tochter in einer Ausstellung. Beide widmen ihr Leben der Lyrik, wenn auch jeweils in recht unterschiedlicher Weise! Einen ganz guten ersten Einblick in die Ausstellung findet ihr in diesem Artikel von SRF Kultur, inklusive zweier kleiner Hörproben von Eugen Gomringer, dem Erfinder der “konkreten Poesie“.

Mehr zu seiner Tochter Nora Gomringer findet ihr auf ihrer Website. Sehr sehenswert finde ich ihr Gespräch bei Druckfrisch mit Denis Scheck  welches in einem leeren Schwimmbecken gedreht wurde. Besonders sympathisch finde ich die Stelle, an der sie sich mit Denis Scheck darüber unterhält, dass sie immer “mit Reclam-Bänden bewaffnet zu Veranstaltungen gegangen ist” als Jugendliche, um lesend flüchten zu können. Sie sagt den schönen Satz:

“Es ist sehr schön, dass man dieses Ressort hat, diese Möglichkeit, sich an einen Dichter im Prinzip zu lehnen in dem Moment der größten Einsamkeit.”

Am Ende liest sie eines ihrer Werke aus dem Gedichtband Morbus  vor und man möchte mehr hören, möchte mehr von ihr erleben. Nora Gomringer ist eine faszinierende Performerin. In der Ausstellung wird es auch Videoinstallationen geben, auf die ich sehr gespannt bin. Im Netz gibt es ja schon einiges zu finden und ich habe mich in dieses kleine Kunstwerk verliebt: Nora Gomringer liest Ringelnatz . Dieses kreative Spiel mit Worten, Sprache, mit bewegten Bildern und diesem feinen Witz im Hintergrund – das trifft bei mir ins Schwarze!

Wer vorab mehr lesen will oder den Weg nach Zürich bedauerlicherweise nicht antreten kann, dem sei ausdrücklich ihr Buch “Mein Gedicht fragt nicht lange reloaded” empfohlen, erschienen bei Voland & Quist. Dank der beigelegten CD kommt man zusätzlich in den Genuß, sich die Texte anhören zu können. Nora Gomringer liest hinreißend und einvernehmend, eine große Empfehlung!

Lyrik und Poesie gleich im Doppelpack – Herz, was willst Du mehr?

 

Zürich – und ihr kommt mit!

So langsam gluckert die Vorfreude immer wieder in mir hoch – in knapp drei Wochen ist es soweit und Zürich liest’ 16 öffnet am 26. Oktober seine literarischen Pforten. Nun würde ich euch ja am liebsten alle mit in den großen, pinken Koffer packen und dann gemeinsam mit euch Zürich kennenlernen. Den Festivaltrubel genießen, Lesungen besuchen, ins Gespräch kommen – kurz – das Lesen und die Literatur ordentlich feiern! Für alle, die daheimbleiben müssen, aber sich mit mir gemeinsam auf das Lesefestival einstimmen wollen und auch für alle, die ich dort antreffen werde und die “schon immer mal” gerne ein bißchen Zürich zwischen zwei Buchdeckeln entdecken wollten, kommt hier meine Beschäftigung der letzten Wochen!

Um mich ein wenig auf Zürich und seine Geschichte vorzubereiten, habe ich ganz klassisch zum Buch gegriffen. Denn meiner Meinung nach kann man die Atmosphäre einer Stadt ganz besonders gut erfassen, wenn man sie durch die Augen eines Autors/einer Autorin sieht.

Die “Gebrauchsanweisung für“-Reihe von Piper mag ich sehr und wenn ich auf Reisen gehe, bin ich immer glücklich, zu entdecken, dass das jeweilige LGebrauchsanweisung-fuer-zuerichand oder die Stadt in der Reihe auftaucht. Milena Moser, (deren Buch “Das wahre Leben” mir sehr gut gefallen hat) schreibt offen und ehrlich über Zürich, die Stadt, die sie gleich zu Anfang mit einer angeheirateten Tante voller Widersprüche vergleicht und dieses Bild zieht sich durch das ganze Buch. Zum Schluss ist mir eben diese “Tante Turica” richtig ans Herz gewachsen – mit all ihrer Schönheit und ihren Eigenheiten. Außerdem füllt sich dank Milena Moser meine Leseliste schnell und ich erfahre auch einiges über die bewegte Vergangenheit des Hotel Rothaus, welches nicht nur unser Hotel während der Festivalzeit sein wird, sondern auch die Bühne für die Lesung von Thomas Meyer bieten wird.

Krimis sind meiner Meinung nach eine der besten Methoden, um sich einer Stadt und ihrem Flair anzunähern. Daher war ich hocherfreut, als ich die Krimi-Reihe rund um Rabbi Klein von Alfred Bodenheimer, erschienen bei Nagel&Kimche (die am Samstag, 29. 10, 14:00 – 18:00 beim Offenen Nachmittag der Verlage mitmachen) entdeckte. “Das Ende vom Lied” zeichnete mir nicht nur ein anschauliches Bild von Zürich und auch dem jüdischen Leben dort, sondern machte mich auch mit dem herrlich menschlichen Rabbi Klein bekannt, der auf eigene Faust ermittelt. Dieser hat mir so gut gefallen, dass ich die beiden anderen Bände bald lesen möchte. Und das, obwohl ich normalerweise eher selten Krimis lese! 20161009_202057

Weil ich gerade ausnahmsweise in richtiger Krimistimmung war, dürfte direkt der nächste Fall folgen. Erschienen bei Emons, finden wir bei “Müller und die Tote in der Limmat” von Raphael Zehnder eine ganz eigene Sprache, eine sehr unvermittelte, direkte Ansprache, die ihren eigenen Rythmus hat – das muss man mögen, mir gefiel es sofort. Auch hier erfahre ich viel über Zürich und Zürcher Besonderheiten. Ich fühle mich bestens unterhalten und “Müller” ist ein spannender Protagonist. Einer der Roman-Figuren, dem Polizisten Manfred Bucher kann man sogar unter @BucherManfred auf Twitter folgen.

Wer sich noch mehr Zürich um die Nase wehen lassen will, kommt an Martin Suter nicht vorbei. Ich mag ihn seit Jahren, freue mich jedesmal wie ein Schneekönig über ein neues Buch von ihm. Eigentlich kann man fast blind zugreifen, aber meine besonderen Lieblinge bleiben doch “Small World” und “Die Zeit, die Zeit“. Außerdem – seine Business Class Kurzgeschichten – köstlich!Martin-Suter

Wenn in den hektischen Wochen vorher (die Buchmesse ruft) noch Zeit sein sollte, werde ich auch noch versuchen “Nackt gebadet, gejauchzt bis zwölf, Weltliteratur in Zürich – 50 Porträts“, ebenfalls erschienen bei Nagel&Kimche zu lesen. Allein der Titel klingt so, als könnte das ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen werden! Diese Stadt hat wirklich viel zu bieten im Hinblick auf Literatur und Kultur – kein Wunder also, dass es dieses Jahr bereits das sechste Mal ist, dass “Zürich liest” stattfindet.

Habt ihr Lust auf Zürich bekommen? Ich kann es mittlerweile kaum noch erwarten…

Zürich ruft – Zürich liest 2016!

So langsam wird es aufregend, denn gerade ist das Programm von Zürich liest 2016 ins Haus geflattert. Erstmals wird dieses Lesefestival von fünf Literaturblogs begleitet. Der Kaffeehaussitzer, Die Buchbloggerin, Kapri-ziös, Buzzaldrins Bücher und ich werden in das volle Literaturerlebnis eintauchen. Lesungen besuchen, Autoren erleben, Veranstaltungen der anderen Art kennenlernen und vieles mehr.

Zu sagen, dass wir uns freuen, wäre noch untertrieben. Gefühlt ist der Koffer bei uns allen schon gepackt und das Programm hat die Vorfreude nochmal um einige Grad ansteigen lassen! Auf 96 Seiten finden sich hier über 180 Veranstaltungen rund um Literatur. Wow!

Also saß ich gestern mit spitzem Bleistift, einem Stadplan und dem Programmheft auf meinem Teppich und scheiterte. Woran? Daran, dass ich mich unmöglich vierteilen kann, was eigentlich nötig wäre, um all die tollen Veranstaltungen mitnehmen zu können! So einiges werde ich notgedrungen verpassen, aber ich tröste mich damit, dass meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter ja auch unterwegs sind und wir uns gegenseitig berichten können.

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Auf auf der schönen Veranstaltungsliste für Freitag:

Am Samstag muss man natürlich erstmal eine ordentliche Grundlage für einen langen Literaturtag schaffen. Was würde sich da besser eignen, als ein ausgiebiges Frühstück? Es trifft sich gut, dass sich von 10:30 – 12 im Café Odeon bei der Buchtaufe von “Der Eskimo stirbt sowieso. Heitere Sprachunfälle, Unsitten und Bräuche” mit Urs Bühler & Live-Zeichner André Sandman auch Gelegenheit bietet, lecker zu tafeln. Bühler ist einer der meistgelesensten Kolumnisten der Neuen Zürcher Zeitung und ich stelle mich auf ein Prusten und Kichern in meinen Orangensaft ein!

Weiter geht es dann mit den folgenden Veranstaltungen:

  • 14-14:30  Spoken Word & Comic Liv, Live Performance 
  • Dann geht es zum Stöbern zum Nachmittag der offenen Verlage bei Dörlemann, Unionsverlag und Nagel & Kimchein den Verlagsalltag schnuppern finde ich ja immer sehr interessant und spannend, auch aus meiner buchhändlerischen Perspektive heraus.
  • 16:30 – 20:30 Living LibraryEin spannendes Konzept, gefällt mir, mal was anderes als die klassische Wasserglas-Lesung.
  • 18-19:30 Teresa Präauer liest aus “Oh Schimmi” im Literaturhaus
  • 20:00  Salonpalaver im Strauhof  u.a. mit Claudia Vamvas, vielen bekannt als @akkordeonistin auf Twitter! Ihr Buch erscheint am 17. September im Frohmann Verlag . Nicht nur, dass Vamvas eine Buchhandelsvergangenheit hat und ich ihre Tweets sehr schätze, nein, das Akkordeon ist für mich auch ganz wichtig – sind doch in meiner Familie gleich zwei Akkordeonspielerinnen vertreten.

Der Sonntag steht zu Beginn ein wenig im Zeichen des Kinderbuches:

  • 11-12  Bilderbuchlesung mit Torben Kuhlmann,
  • 13:30 – 14:30 Die Raupe Nimmersatt feiert Geburtstag
  • Im Verlauf des Tages  möchte ich mich dann der Ausstellung Gomringer & Gomringer widmen – für mich eines der Highlights!
  • Den Tag ausklingen lasse ich dann bei einer Veranstaltung der Agentur für Gehkulturdem Weggehen – Ein Abschiedsspaziergang.

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Folgen könnt ihr uns allen auf unseren jeweiligen Kanälen via Twitter, Instagram, Facebook und natürlich in den nächsten Wochen auf unseren Blogs. Der Hashtag zur Veranstaltung lautet: #zl16 .

Und nun noch eine Frage an euch: Welche Zürcher Buchhandlungen darf ich mir nicht entgehen lassen? Natürlich will ich wenn möglich auch die Schweizer Kolleginnen und Kollegen kurz besuchen! Und außerdem: sehen wir uns?

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Viertel nach Handgelenk – Pippin Wigglesworth

Abgesehen vom Autorennamen und dem wirklich guten Titel, ist es schwer etwas wirklich gutes über diesen Roman zu sagen ausser: wer wissen will, wie man möglichst viel saufen, Drogen konsumieren, heftig abstürzen kann und keinen Plan haben kann, der ist hier richtig. Man muss ihm zu Gute halten, das ganze doch auf erquickliche Länge gestreckt zu haben und wenigstens zum Schluss hin einen kleinen Silberstreif überzulassen. Moral von der Geschicht: irgendwann kommen die Leute im weissen Kittel ja doch…