Endlich gibt es nach “Ich nannte ihn Krawatte” etwas Neues von Milena Michiko Flašar! Und wieder hat es die Autorin geschafft, ein Buch in leisen Tönen zu schreiben, die während dem Lesen langsam und stetig lauter werden.
Herr Kato ist im Ruhestand angekommen. Wobei angekommen bei näherer Betrachtung nicht stimmt – denn er ist rastlos und unruhig. So hat er sich das Ganze nicht vorgestellt. Als er auf einem Friedhof zufällig eine junge Frau kennenlernt, macht sie ihm ein ungewöhnliches Angebot und Herr Kato beginnt, in der Agentur “Happy Family” zu arbeiten. Dort wird er als so genanntes “Stand in” für unterschiedliche (Familien)-Rollen engagiert und trifft so auf die unterschiedlichsten Menschen und Schicksale.
Herr Kato sucht, was ihm fehlt und wächst einem still und leise ans Herz. Auch die Menschen, die ihm begegnen stehen an bedeutenden Punkten in ihrem Leben und ihre Geschichten berühren mich tief. Genau deshalb hat sich der Roman zu einem meiner Lieblinge im Frühjahr gemausert. Die Suche nach dem Glück, nach dem, was im Leben wirklich zählt ist so universell, dass jeder in diesem Buch auch ein Stück seiner selbst finden kann. Fragen wir uns nicht alle dann und wann, was wir verpasst haben und was gewesen wäre wenn?
Begleiten wir Herr Kato ein Stück auf seinem Weg, um das Buch dann nach dem Lesen behutsam ins Regal zu stellen.
Es ist eines jener Bücher, die lange bleiben werden.
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