Unsterblich sind nur die anderen – Simone Buchholz

Niemand sprengt Genregrenzen so grandios wie Simone Buchholz! Drei Männer verschwinden auf einer Nordatlantikfähre nach Island. Zwei Frauen machen sich auf die Suche. Doch auf einem normalen Schiff sind sie definitiv nicht gelandet… Was hat es mit der überirdisch schönen Bordbesatzung auf sich? Was geht auf dem Zwischendeck vor sich? Leichtfüßig und ja, brilliant folgt Buchholz dem Wellengang dieses Buches. Schert sich nicht darum, bewährte Vorgaben einzuhalten, schafft stattdessen eine ganz eigene Form, IHRE Form.

Das Buch und das Schiff entziehen sich beide den einfachen Schubladen, in die wir so gerne Dinge ablegen möchten. Und ich feiere einfach alles daran. Mit „Unsterblich sind nur die anderen“ ist ihr gelungen, was selten ist: etwas zu schaffen, was die Leser*innen überrascht, etwas Neues, rohes und glitzerndes. Lasst euch auf dieses Buch ein, geht an Bord und wundert euch nicht, wenn ihr noch tagelang nach dem Lesen ein wenig schwankt. Denn eines kann ich euch versprechen: dieses Buch hat hohen Seegang!

Die Kunst zu lesen – Frank Berzbach

Die Bücher, die in unseren Regalen stehen,  können uns viel über ihre jeweiligen Leserinnen und Leser erzählen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass wir während der Lektüre von „Die Kunst zu lesen“ nicht nur stetig unsere Leselisten füllen, sondern gleichzeitig auch noch den Autor Frank Berzbach besser kennenlernen. Wenn ein Mensch über die Dinge, die er schätzt und zelebriert mit solcher Passion schreibt, mal sehr persönlich und dann auch wieder universell, dann ist das ein großes Glück für uns Leser*innen.

Mitgenommen, hier und da geradezu mitgerissen zu werden von Gedankenanstößen und Bewunderung, das ist wunderbar. Und gleichzeitig den eigenen Gedanken nachzuspüren, sich an unsere Lesebiographie zurückzuerinnern. Lust bekommen auf Neues und Altbewährtes zugleich.

Über dem Buchtitel dieses wunderbar gestalteten Buches (Cover von Huyen Truong, Illustrationen von Ada Romanova, Satz Jenna Gesse) steht „Ein Literaturverführer“ und selten war eine Beschreibung so treffend – wenn irgendjemand die Kunst der Verführung zu Schönem beherrscht, so ist es Frank Berzbach.

Leseexemplar

Nach dem Tod gleich links – Anna Buchwinkel

Erinnert ihr euch noch an den Blogbuster 2017? Damals hatte ich drei Manuskripte in der engeren Auswahl…und eines davon hat nun eine Verlagsheimat gefunden – YEAH, KONFETTI!

Damals schrieb ich über Annas Manuskript:

Richtiggehend liebgewonnen habe ich die Protagonistin des zweiten Manuskripts Nach dem Tod gleich links von Anna Backwinkel. Auch hier spielt der Tod eine große Rolle, ans Herz gewachsen ist mir aber Else, die eine Vorliebe für alles mit Kuhfellmuster und Eierlikörpralinen hat und sich für ihre große Liebe sogar mit dem Tod anlegt. Klingt schräg? Ist es auch, aber so unterhaltsam und stets mit ein wenig Ernst im Hintergrund. Auch Annas Werk möchte ich irgendwann in gedruckter Form im Laden liegen haben – sie hat es verdient!

Und nun ist es seit Anfang April tatsächlich soweit, denn “Nach dem Tod gleich links” ist bei Piper erschienen! Nach dem Tod gleich links – Anna Buchwinkel weiterlesen

Eine Buchhändlerin träumt

Manchmal denke ich darüber nach, nochmal etwas anderes zu tun. Und dann taucht mit schöner Regelmäßigkeit in meinen Träumen ein wildes Gefährt auf. “Wenn ich einmal im Lotto gewinne” so beginne ich meist meine schwärmerischen Ausführungen, “dann kaufe ich mir einen großen Bus, stopfe ihn voll mit Büchern und dann fahre ich mit meinem Buchladen-Bus quer durchs Land!”. Und während wir so dahinfahren, mein Bus und ich, sammle ich andere großartige und verehrte Buchhändlerinnen und Buchhändler auf, die uns zeitweise begleiten, auf unseren Touren. Wie oft habe ich mir schon gewünscht, Eine Buchhändlerin träumt weiterlesen

Neues von den Penderwicks – Jeanne Birdsall

Endlich ein Wiedersehen mit den Penderwicks! Diese Reihe gehört für mich mit zu den schönsten, die es die letzten Jahre im Jugendbuch gab. In diesem Band werden die Schwestern alle ein wenig erwachsener und ich schaue ihnen mehr als gerne dabei zu. Jeanne Birdsall hat wunderbare Ideen und man spürt, dass auch sie ihre Charaktere ins Herz geschlossen hat. Wer die Penderwicks noch nicht kennt, kann jetzt gleich alle Bände am Stück lesen und sich damit sehr, sehr glücklich machen!

Sommer 1927 – Bill Bryson

Dieser Mann könnte über die Rückseiten von Cornflakespackungen schreiben und ich würde es lesen! Einer der wenigen Autoren, den sowohl mein Mann als auch ich mit großer Begeisterung lesen. Diese Hingabe, diese Recherchen, die ein unfassbares Ausmaß haben müssen. Und sein Talent, die Themen zusammenzuführen und den Leser für Flugzeuge, Baseball, die U.S.A mit all ihren Skurrilitäten und vieles mehr, was damals im Sommer 1972 geschah, gleichermaßen zu begeistern. Seine Bücher lege ich jedem, einfach jedem ans Herz!

Die Unwahrscheinlichkeit von Liebe – A.J. Betts

Nachdem viele Jugendbücher nach dem großen Erfolg John Greens damit warben, ganz ähnlich zu sein wie “Das Schicksal ist ein mieser Verräter“, war meine Lust auf eine solche Lektüre schon stark gedämpft. Trotzdem habe ich zu diesem Buch gegriffen – und habe es nicht bereut. Hier finden sich doch ganz andere Töne als bei Green. Den Vergleich mit Green hat die Autorin garnicht nötig – sie hat ihre eigene Stimme gefunden und ich empfehle sie im Jugendbuch gern!