Nach allem, was passiert ist – Sophie Columbeau

Eine Teenager-Idee, ein großes Aufflackern der Hormone und der Absturz danach: aus den Köpfen der Beteiligten heraus wird nach vielen Jahren versucht, die eigentliche, die wirkliche Wahrheit herauszufinden über diese eine, wilde Nacht der vier jungen Leute. Und der Leser? Weiss am Ende, dass es die eine, die objektive Wahrheit schlicht nicht geben kann. Unterhaltsam!

WARP – Eoin Colfer

Ganz schwer zu sagen. Spontan hätte ich gesagt: ich glaube, ich bin nicht die Zielgruppe, glaube aber trotzdem, dass dieses Buch ganz sicher seine Fans finden wird. Denn die Zutaten (toughe Helden, etwas Geheimniskrämerei, moderne Technik, Zeitreisen) sind durchaus spannend und ansprechend, nur dass ich einfach nicht mit den Geschehnissen warm wurde. Also eine Empfehlung mit angezogener Handbremse.

Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer – Alex Capus

Ein Unterhaltsungsroman, der auf leichtfüßige Weise drei Schicksale miteinander verwebt – für mich besonders spannend der Bombenbauer, aber auch der Fälscher, der sich auf einem mir recht unbekannten Feld betätigt. Und es ist ein Buch über Entscheidungen und ihre Folgen, über Lebensläufe, die nicht am Reißbrett entstanden sind. Originell zu lesen.

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa – Benjamin Constable

Ein irrwitziges Spiel aus Schein und Sein. Drei Städte, drei Leben, viele Fragen mit Antworten, die nicht dazu zu passen scheinen. Manchmal ein wenig zuviel des Guten und dennoch will man das Rätsel um Tomomi lösen, was sie Benjamin Constable hinterlassen hat. Man muss das Schräge, Unangepasste mögen, dann wird man mit einem ausgefallenem Jugendbuch belohnt.

Hier könnte ich zur Welt kommen – Marjorie Celona

Oftmals ist es ja so, dass einem ein Cover ins Auge springt und man hängenbleibt. So ging es mir mit diesem Buch und dass der Titel mir auch gleich gefiel, führte dazu, dass ich es unbedingt lesen wollte. In Kanada nimmt diese Familiengeschichte ihren Lauf – allein um der eindrucksvollen Beschreibungen der Gegend ist dieses Buch schon besonders, aber auch die Geschehnisse haben es in sich: das kleine Mädchen, das von seiner Mutter ausgesetzt wurde und in ihren ersten Lebensjahren soviel mehr kämpfen muss, als sie je dachte, das von Familie zu Familie gereicht wird und nie wirklich zur Ruhe kommt. Das Buch ging mir sehr nahe, die Frage nach Familie, Geborgenheit, eigener Identität und auch nach den Beweggründen der jungen Mutter zereissen einem manchmal schlicht das Herz. Und es gab in diesem Buch so einiges, worüber ich gerne zusammen mit dem Mädchen geweint hätte. Stellenweise heftig, aber vorallem ein großartiges Buch!

Gold – Chris Cleave

Ein Sport-Krimi. Gibt es das Genre bisher? Falls nicht, hat Cleave einen guten Einsteiger dafür geschrieben, denn dieses Buch hat so schnelle, atemlose sportliche Szenerien, dass es gut mit einem Krimi mithalten kann. Perfekt eingebettet in eine Geschichte rund um Konkurrenz, Freundschaft, Leidenschaft, Lebensentscheidungen und immer mit einer gewissen Dramatik geschildert, für mich ein rundes Leseerlebnis zum Mitfiebern bis zum Schluss.

Chicken Soup for the Mother’s Soul – Jack Canfield/ Mark Hansen

Entweder man mag die Hühnersuppen-Bücher oder man mag sie nicht, dazwischen gibt es nicht viel. Wer mich kennt weiss – ich mag sie sehr. Und auch dieser Band hat mich wieder gerührt und berührt, die englischen Originale sind immer noch einen Ticken besser. Und gerade das Thema ist natürlich nochmal ein Sahnehäubchen oben drauf – inspirierend, kraftgebend, berührend – einfach immer wieder herzerwärmend.

Lieber Osama – Chris Cleave

Eigentlich fällt mir hier seit dem Lesen nur ein treffendes Wort ein: Heftig. Heftig, heftig, heftig. Hier kommt wirklich einiges an Leid, Dreck, Elend zusammen. Hier wird geflucht, verflucht, eine Frau verliert ihre Familie und fast auch sich selbst. Der Brief, den sie an den „Verursacher“ des Anschlags schreibt, hat sich gewaschen … tue mich sehr schwer: wem möchte ich so ein Buch empfehlen? Wer hält das durch und aus? Auch die Sprache ist nicht gerade “gediegen” – sie scheint mir authentisch, ist aber auch nichts zum lockeren Weglesen. Aber andererseits: es ist schon eine Kunst, so über eine Tragödie zu schreiben…