Zur Abwechslung mal ein Großstadtroman in “meiner” Großstadt oder zumindest meiner Geburtsstadt. Es hat schon was, viele der Straßen und Orte zu kennen. Mit einem guten Blick auf die Sorgen und Nöte ihres Protagonisten entwirft Loke hier einen Roman, der mich wirklich angesprochen hat – interessante Thematik, Familie, Karriere – spannend zu lesen und unterhaltsam.
Kategorie: L
Das Tiefland – Jhumpa Lahiri
Das Haus der verschwundenen Kinder – Claire Legrand
Begann vielversprechend, zog sich für mich dann aber immer weiter in die Länge, viele Wiederholungen und wenig Bewegung innerhalb der Handlung. Habe es dann doch relativ oft weggelegt und am Ende erleichtert zugeklappt – ein schlechtes Zeichen…
Killmousky – Sibylle Lewitscharoff
Lewitscharoff schreibt einen Krimi. Nun, da war ich gespannt, liebe ich doch ihre Sprache und ihre Wortgewaltigkeit. Für diesen Krimi bedient sie sich allerdings einer sehr viel gängigeren Tonart, was ich einerseits schade finde, andererseits blitzt hier und da doch der gewohnte Stil durch – vielleicht ist diese Art zu schreiben auch für einen Krimi eher abträglich. Die Beteiligung des Katers hält sich in erfreulichen Grenzen, so dass hier kein weiterer tierischer Ermittler herangezüchtet wird, der Kriminfall selbst ist eher klassisch, fast schon ein wenig altmodisch. Lewitscharoff hat nicht den Krimi neuerfunden – aber sie hat etwas gewagt, ist in ein neues Genre gesprungen und hat damit einiges riskiert. Dafür und für den an sich soliden Krimi, zolle ich ihr Respekt.
Letztendlich sind wir dem Universum egal – David Levithan
Ich mag Herrn Levithan, egal ob er für Jugendliche oder Erwachsene schreibt. Bei ihm stehen Gefühle im Vordergrund – so auch hier. Ein Querschnitt durch die amerikanische Jugendszene, aber diese Beschreibung allein würde dem Buch nicht gerecht. Es ist eine Liebesgeschichte, ein Geheimnis, ein Einfühlen ins Erwachsenwerden. Toller Schmöker.
Lazyboy – Michael Weins
Als der Indiebookday um die Ecke kam, galt es, ein Buch zu finden, mit dem ich diesen Tag feiern konnte. Die Wahl fiel auf Lazyboy, unter anderem auch deswegen, weil er Fans von Haruki Murakami ans Herz gelegt wurde. Und damit lagen die Empfehlungsstimmen garnicht falsch. Weins Welten haben Anklänge an den großen japanischen Autor. Und doch ist ihm etwas ganz eigenes gelungen, eine Welt, in der man sich verliert, in der es aber auch irgendwann kaum noch von Belang ist, was Wirklichkeit und Traum ist. Ein unbekannter Pfad, welchem ich gerne gefolgt bin.
Das letzte Land – Svenja Leiber
Ein Junge, der Töne sehen kann. Ein Talent auf der Geige. Es könnte der Beginn einer großen Karriere sein: wäre der Junge nicht Sohn eines Stellmachers in der tiefsten Provinz. Ein Roman mit starker Melodie und einem Musiker, der sich vom Leben nicht brechen lassen will – entgegen allen Widerständen.
Flut und Boden – Per Leo
Eine Familiengeschichte der ungewöhnlichen Art: zwei Brüder, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Einer, der Großvater des Autors war Abteilungsleiter im Rasse- und Siedlungshauptamt der SS. In dem Versuch, die Vergangenheit seiner Familie zu verstehen, breitet der Autor eine Geschichte vor uns aus, die sich in Wellen vorwärtsschlängelt – ein ganzer Familienkosmos, der von starken Sätzen und Atmosphäre lebt. Nicht umsonst war diese Neuerscheinung bereits für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
Die Glücksbäckerei: Die magische Prüfung – Kathryn Littlewood
Wie auch schon der erste Teil bezaubert auch diese Fortsetzung wieder mit kreativen Backwerken und tollen Einfällen der Autorin: diesmal verlässt die Familie Glyck ihre Heimat in Richtung Paris, zu den Backmeisterschaften. Dort läuft allerdings nicht alles rund und die Familie muss ihre gaze Kreativität und Liebe zum Backen aufbringen, um dort zu bestehen. Ein Kinderbuch, dass man einfach nur rundherum gerne empfehlen möchte!
Das ist nicht wahr, oder? – Jenny Lawson
Mit Sicherheit eines der interessantesten und ungewöhnlichsten Bücher, das ich im Jahr 2013 gelesen habe. Erschütternd, urkomisch, ironisch, tragisch, ehrlich, authentisch…ich habe zwischen Lachen und Weinen geschwankt und kann Jenny Lawson nur bewundern. Eine so ungewöhnliche Kindheit zu leben und davon den ein oder anderen Knacks mitzubekommen ist das eine. Dann so darüber schreiben zu können, das andere. Beides zusammen – ist selten und macht sie damit zu einer Berichterstatterin über das eigene Leben, so klar und einzigartig wie ich es selten gelesen habe. Eine unbedingte Empfehlung!