Der Kaiser von China – Tilmann Ramstedt

Oh, das fand ich echt klasse! Keith hätte eigentlich, ja eigentlich mit seinem Großvater nach China reisen sollen, so der Wunsch des Opas. Um nicht vorwegzugreifen – der Opa ist tot, niemand, schon garnicht Keith Geschwister soll das wissen – und so beginnt Keith, versteckt unter seinem Schreibtisch Briefe vom angeblichen China-Trip zu schicken – und was die beiden dort erleben – großartig! Ein Fabulierwerk erster Klasse, skurril, überraschend, eine tolle Sprache, ein deutscher, junger Autor – was will man mehr? Ich hab jedenfalls unheimliche Freude beim Lesen gehabt! (Und nach dem Lesen unbedingt das Video auf youtube sehen – grandios!)

Das Spiel des Engels – Carlos Ruiz Zafón

Der perfekte Winter-Schmöker – düster, dramatisch und spannend bis zum Schluss!

Wie schon sein Vorgänger, “Der Schatten des Windes” spielt auch dieser Roman von Carlos Ruiz Zafón in Barcelona, im Jahre 1917 um genau zu sein. Ruiz Zafón entführt ins in ein Barcelona das nicht nur bunt und wild ist, sondern auch geheimnisvoll, tückisch, düster und dramatisch. Der junge David Martin fristet sein Leben als Schriftsteller unter falschem Namen, der recht erfolgreich eine mittelmässige Krimireihe schreibt. Zunächst nicht besonders aufregend – wäre da nicht das geheimnisvolle Angebot von einem französischen Verleger, für eine große Summe Geld ein ganz spezielles Buch zu schreiben…

Viel mehr will ich gar nicht verraten, möchte ich doch nicht die Spannung nehmen. Hier ist alles drin: Drama, Liebe, Spannung bis zur letzten Seite, Tragödie, Krimi, Tod und Leben…es klingt vielleicht abgedroschen, aber das hier ist ein 1a Schmöker für diesen grauen Winter. Was zunächst so harmlos anfängt entwickelt so einen Sog das man wirklich nicht aufhören möchte. Ab und an blitzen wunderbare Sätze auf in diesem Lesefutter, woran man sich erfreut und durch die Beschreibungen fühlt man sich wirklich fast wie in Barcelona.

Der kleine Bruder – Sven Regener

Hach, toll, endlich wieder Herr Lehmann! Bzw. Frank oder auch Frankie…. Als einzelnes Buch hat dieser Roman auch so seine Momente, allerdings wird er erst im Zusammenhang mit den anderen beiden Büchern “Herr Lehmann” und “Neue Vahr Süd” so richtig gut. Da finde ich ist die Ergänzung perfekt gelungen. Hier erstreckt sich die Handlung nur über 2 Tage, es wird viel geredet, palavert, diskutiert, getrunken. Und auch wenn man sich denkt “Mensch, ganz schön abgedreht” denkt man gleichzeitig “Ja, genauso muss das gewesen sein”. Mir hat es jedenfalls großen Spaß gemacht!

Ghetto Kidz – Morton Rhue

Der Mann hat es einfach drauf. Erschreckend, gut geschrieben, sehr eindringlich. Und man “wacht” aus diesem Buch auf und denkt: “Das ist keine Fiktion, so ähnlich passiert das Tag für Tag für Tag…”. Macht sehr, sehr nachdenklich das Buch. Es beschreibt den “Werdegang” von Kalon, der in einem Ghetto aufwächst – hat er überhaupt eine Chance?

Highschool der Vampire – Douglas Rees

N richtig nettes, cooles Jugendbuch, kein Riesen-Schmöker. Wär auch glaub ich was für Jugendliche die sonst nicht soviel lesen, angeblich werden die ja immer durch so extrem dicke Bücher abgeschreckt Momentan hab ich es eh mit Vampiren und die Geschichte hier hat einen ungewöhnlichen Held, für den der Schulwechsel aufgrund schlechter Noten zu mehr als einem Erlebnis wird – er scheint unter lauter Vampiren zu sein…Einziges Manko: Zu kurz!

Auf der Placa del Diamant – Mercè Rodoreda

Hab mir wirklich recht viel von dem Buch erwartet, leider hat der Klappentext meiner Meinung nach wenig mit dem Buch zu tun. Hat nur 250 Seiten aber ich saß echt lange dran weil es einfach keinen Spaß gemacht hat – keine Höhepunkte in der Geschichte, einige seltsame Eigenheiten…das einzige was mir noch so ein bisschen gefiel war der Stil, hat mich an Irmgard Keuns “Kunstseidene Mädchen” erinnert. Aber das wars denn auch…Soll ja eines der größten Werke aus dem katalanischen sein, ich war wirklich nicht besonders begeistert..

Der Schatten des Windes – Carlos Ruiz Zafon

Nun, ich versuche es jetzt mit “Der Schatten des Windes” – hab nun etwa 30 Seiten bisher und finds ganz okay, bin aber noch nicht “drin” und noch etwas abwartend, was vielleicht auch an den Lobeshymnen liegt – da will ich mir immer erstmal ein eigenes Urteil bilden. Man wird sehen. […]

So, die Woche über hab ich immer nur 10, 15 Seiten im “Schatten des Windes” lesen können, es war zuviel los. Gestern aber hatte ich frei und habe innerhalb von 4 Stunden die restlichen 450 Seiten gelesen. War so gegen halb3 nachts fertig.. Passiert mir relativ selten, aber in den letzten 100 Seiten hätte ich das Buch wirklich nicht weglegen können.

Ein schwieriger Fall das Buch. Den Anfang fand ich etwas holprig, ich hätte mir das Buch persönlich wohl auch nie ausgesucht, es ist einfach so eine Empfehlung der ich nachgegangen bin. Trotzdem, die Geschichte ist wirklich, grade zum Ende sind superspannend und einige Bilder gehen mir heute morgen immer noch nicht aus dem Kopf bzw. haben mir heute Nacht das Einschlafen erschwert…Und die Figuren denen man begegnet, wie sich alles zum Ende hin verknüpft – es ist ein richtiger Schmöker mit Atmosphäre.
Von daher – schon zu empfehlen weil man doch sehr in diese Welt abtauchen kann, aber es wird keines von meinen Herzblutbüchern werden – und ich kann nicht genau sagen warum. Es ist jedenfalls alles drin, Liebe, Verrat, Gewalt, Geheimnisse…ich denke für jeden ist ein bestimmter Handlungsstrang “ganz nach seinem Geschmack”.

So lebe ich jetzt – Meg Rosoff

Das war ein Buch das ich so im Nachhinein schwer einschätzen kann. Ein Debüt von einer wohl recht jungen Autorin, sie hat unbestreitbar Stil, ich kann aber nicht sagen ob ich ihn durchgehend so toll finde. Die Geschichte ist etwas verwunderlich, mutet sie doch von der Inhaltsangabe auf dem Buchrücken zu einer einzigen Liebesgeschichte an, wird vordergründig die Geschichte eines fiktiven Kriegs erzählt. Einerseits kommen Handys & Emails vor, es muss also in der Jetzt-Zeit spielen, anderes dagegen ist so hoffnungslos altmodisch das man nicht so richtig sicher ist, in welcher Zeitspanne man sich befindet. Das Ende kommt sehr abgehackt, sehr schnell nach 200 Seiten daher und ich finds zwar nicht schade dafür gestern länger wach gewesen zu sein aber – so richtig begeistert hat es mich leider nicht.

Die Nacht von Lissabon – Erich Maria Remarque

Ihr Lieben, geht in die nächste Buchhandlung eures Vertrauens uns kauft “Die Nacht von Lissabon” von Erich Maria Remarque.

Dieses Buch hab ich die letzten 2 Tage gelesen und es ist wirklich superspannend, ergreifend und schön. Ein Mann, ein deutscher Emigrant steht nachts alleine am Hafen, er will nach Amerika, hat aber weder Pass noch Visum. Ein anderer spricht ihn an und sagt “Ich kann ihnen 2 Karten für das Schiff schenken” Einzige Bedingung: der Mann soll ihm eine Nacht lang zuhören, während er seine Lebensgeschichte erzählt, die gleichzeitig eine Liebesgeschichte ist.

Das Buch hat mich sehr gefesselt, es hat eine einfach aber doch sehr ausdrucksvolle Sprache, der Erzähler zieht einen in seinen Bann. Wirklich ein tolles, tolles, tolles Buch!