Die geheime Geschichte – Donna Tartt

Dieser 1992 erschienene Roman, bisher in 24 Sprachen übersetzt ist eines der Bücher, die mir immer wieder unterkamen. So viele hatten es mit großer Begeisterung gelesen und schwärmten auch noch Jahre später davon. Als mir ein Freund seine doppelt vorhandene Ausgabe schenkte, wurde es nun endlich Zeit, mir selbst ein Bild zu machen. Und…ich tat mich schwer. Die geheime Geschichte – Donna Tartt weiterlesen

Funklerwald – Sabine Taschinski

Eigentlich muss man zu meinen beiden Kolleginnen und mir in den Buchladen kommen, wenn man eine Empfehlung zu Funklerwald bekommen möchte. Eine fängt an zu erzählen, die nächste stimmt in den schwärmerischen Chor ein und am Ende machen wir zu dritt diverse Tierstimmen des Hörbuches nach . Dieses Kinderbuch punktet mit liebevollen Illustrationen und einer klassischen Abenteuergeschichte. Das Hörbuch ist kongenial eingelesen – definitiv ein ganz großer Tipp im Kinderbuch!

Grenzgang – Stephan Thome

Nun endlich las ich den ersten Roman von Stephan Thome und auch dieser hat mich begeistert. Auch wenn ich selbst durchaus in einer sehr überschaubaren Kleinstadt aufgewachsen bin, so sind mir Festivitäten wie der Grenzgang doch eher fremd. Und doch: selbst wenn man Stadtmensch durch und durch ist, bringt Thome einem die Atmosphäre näher, die eingeschworene Kleinststadtgemeinschaft, das Rucken der Vorhänge, das Klein auf Klein und das Ausbrechen und Zurückkehren. Was er ebenso meisterhaft schafft, ist aus der Perspektive einer 40jährigen Frau zu schreiben, das hat mich wirklich fasziniert, es geht weit über “Ruft er an?” hinaus, mitten hinein in die Ängste und Zweifel dieser Frau, ihrem Umgang mit ihrem maulfaulen Sohn, dem Ex-Mann und seiner neuen Freundin, der pflegebedürftigen Mutter. Und das Lob, was seine Dialoge angeht, kann ich nur ebenfalls wiederholen, diese sind schnell, intelligent und authentisch. Ich freue mich schon sehr, wenn ich irgendwann ein drittes Buch von diesem talentierten Autor lesen darf!

Violas bewegtes Leben – Adriana Trigiani

Hier hatte ich mir recht viel erwartet: Hanser Verlag, ein sehr schönes Taschenbuchcover, die ersten Seiten in einem netten Ton gehalten. Am Ende blieb es eine Internats-Freundschafts-Erste-Liebe-Geschichte, die ein bisschen durch die Anmerkungen zum Filmen aufgewartet wurde, ansonsten aber sehr pädagogisch-wertvoll anmutete: die Freundschaften, das Verhältnis zu den Eltern und der Umgebung, alles wurde ganz offen und ehrlich (man könnte auch sagen: gestelzt und unauthentisch) ausdiskutiert, durchreflektiert und das ganze wieder und wieder – anstrengend. Schade, denn das hat mir den Spaß am Lesen eher vergällt.

Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb – Sue Townsend

Britischer, bitterböser Humor bei der Betrachtung einer eigentlich ganz normalen, spießigen Familie. Als Familienoberhaupt Eva beschliesst, nach dem Auszug ihrer Kinder einfach im Bett zu bleiben, bricht ein Chaos aus, mit dem wohl niemand gerechnet hatte – am wenigsten Eva selbst. Eine hundertprozentige Empfehlung wird es nicht werden, man muss diese spezielle Art von Humor schon sehr mögen. Für Freunde des Skurrilen kann ich allerdings sagen: hier ist die Verweigerung des alltäglichen Alltagsbreis trefflich auf die Spitze getrieben worden.

Fliehkräfte – Stephan Thome

Das Buch hat mich fast das ganze Jahr 2012 begleitet – zunächst als Leseexemplar im Frühjahr und wachsender Freude beim Lesen, dann, als die Kollegen es alle nacheinander lasen und aus den unterschiedlichsten Gründen begeistert waren, als wir es bei unseren Lieblingsbüchern vorstellten, als die Nominierung für den Deutschen Buchpreis kam und die Shortlist. Erschienen bei Suhrkamp, toll erzählt und gut zu lesen, eine Geschichte, die viele unterschiedliche Menschen ansprechen kann und es auch tat. Thome ist ein Glücksfall – er schreibt literarisch und doch nicht zu abgehoben, seine Figuren wirken so lebensnah und es bleibt schlicht zu sagen: das Buch lohnt sich einfach sehr!

Abschied für Anfänger – Anne Tyler

Die Geschichte des Buches ist schnell erzählt, recht vorhersehbar und es war mir ein wenig zuviel „alles geht am Ende auf“-Gefühl. Bei einem anderen Autor würde ich es wohl als fast schon kitschig bezeichnen. Nicht so allerdings bei Anne Tyler – zum einen schreibt sie nicht seicht und zum anderen – das Leben kann durchaus diese Wendungen nehmen, „Geschichten die das Leben schrieb“ – und sie schreibt es so auf, dass ich es ihr abnehme.