Anti-Racist Ally – Sophie Williams

Wir leben in einer rassistisch geprägten Gesellschaft. Es muss uns allen klar sein, dass es strukturellen Rassismus gibt, der sich durch alles zieht. Und der nicht verschwinden wird, solange wir nicht aktiv daran arbeiten, ihn zu durchbrechen. Es liegt in unserer Verantwortung, dagegenzuhalten. Es liegt in unserer Hand, uns zu informieren, die Arbeit zu tun und rassismuskritisch denken zu lernen.

Es reicht nicht, wenn wir sagen, dass wir kein*e Rassist*in  sind. Wir müssen aktiv antirassistisch sein, jeden Tag. Durch Rassismus entsteht unfassbares Leid, entsteht Hass, massive Benachteiligung auf sämtlichen Ebenen. Und um es nochmal ganz deutlich zu sagen: Rassismus tötet. Anti-Racist Ally – Sophie Williams weiterlesen

Jede*r kann was – Maggie Von Wegen & Navina Wienkämper

Mittlerweile ist der Nachwuchs aus dem Bilderbuchalter raus und liest sich durch das Fantasy-Regal. Für „Jede*r kann was haben wir es uns aber doch noch einmal gemeinsam auf dem Sofa gemütlich gemacht und uns gegenseitig vorgelesen. Haben Lore vom Liebesbrief-Postamt, Rali vom Rabatz-Verein, Zou von Ziep-Tattoo und einige andere kennengelernt. Danach Stille und dann sprudelt es aus meinem Sohn heraus: „Mama, mir ist schon klar, was das Buch sagen will! Dass jede und jeder sein Talent rausfinden muss, das, was die Person wirklich glücklich macht und dem dann folgen. Dann geht es allen viel besser!“ Treffender hätte ich das auch nicht sagen können. Ein inspirierendes, ermutigendes und erfreulich diverses Bilderbuch, lange nicht nur für kleine Kinder!

Illustriert von Navina Wienkämper und herausgegeben im von wegen Verlag.

Leseexemplar

Bin im Garten – Meike Winnemuth

Ich lese Meike Winnemuth seit vielen Jahren unheimlich gerne, denn sie kann etwas, was ich liebe: sich komplett und aus vollem Herzen für eine Sache begeistern. Ob sie nun ein Jahr lang das gleiche blaue Kleid in immer wieder neuen Varianten trägt oder für ein Jahr in zwölf verschiedenen Städten lebt – es macht immer riesig Spaß, sie zu begleiten.

Bin im Garten ist bereits im März letzten Jahres erschienen und meine gärtnernde Kollegin hatte uns bereits alle angesteckt mit dem enthaltenen Knäckebrot-Rezept (es ist wirklich SAUGUT!). Zu diesem Zeitpunkt besaß ich allerdings nur einen Balkon und sehr wenig gärtnerische Ambitionen. Und dieses Jahr? War mir doch unverhofft ein kleines Gartenstück zugelaufen und somit endlich die Zeit gekommen, es mir mit diesem Buch in der Hängematte bequem zu machen. Bin im Garten – Meike Winnemuth weiterlesen

Für mich soll es Neurosen regnen – Peter Wittkamp

Über Zwangsstörungen wusste ich bisher wenig, über den Humor von Peter Wittkamp hingegen schon einiges . Als ich dieses Buch in der Vorschau entdeckte, hatte ich also nicht nur instant einen Ohrwurm (gute Titelwahl!) sondern wurde auch sofort neugierig. “Mein Leben mit Zwangsstörungen” ist der Untertitel und der ist auch Programm. Peter Wittkamp erzählt sehr offen darüber, was seine Erkrankung im Alltag für ihn bedeutet. Über seine Therapie, über die unterschiedlichen Zwänge, die auftreten können, in welche absurden Situationen ihn die Zwangsstörungen schon brachten und wo die täglichen Herausforderungen im Umgang mit dieser Krankheit liegen.

Wildwuchs im Neurosengarten

Er schafft es, das ganze ausgesprochen unterhaltsam und humorvoll zu tun, kippt aber nie ins Alberne. Im Gegenteil – gerade weil sich das ganze so gut lesen lässt, wiegen die etwas ernsteren Stellen umso schwerer. Aufgrund seiner so persönlichen Schilderungen habe ich das Gefühl, mehr verstehen zu können und zu lernen. Seine Erfahrungen und Erlebnisse zu teilen kostet Kraft, Mut und ist ganz sicher nicht einfach, zumal Wittkamp im Buch mehrfach erwähnt, dass nur wenige in seinem Umfeld vor Veröffentlichung überhaupt von seiner Zwangststörung wussten. So habe ich beim Lesen manchmal auch das Gefühl, eine Art Befreiungsschlag zu lesen.

Zu dieser Courage, diesem Öffnen und Niederschreiben, kann ich nur gratulieren und dem Buch noch viele Leserinnen und Leser wünschen!

Fünf Weihnachtsbücher für die Adventszeit

Seid ihr noch auf der Suche nach weihnachtlicher Lektüre für die Adventszeit? Nach Büchern, die euch in weihnachtliche Stimmung versetzen, die man gemeinsam (vor)-lesen kann und mit denen man sich bei Regen oder idealerweise Schnee auf dem heimischen Sofa einmummeln kann? Dann geht es euch wie mir jedes Jahr im November und Dezember, denn für mich sind Weihnachtsbücher und Weihnachtsgeschichten eine heißgeliebte Tradition. Auch oder gerade, weil ich das Fest immer wieder anders erlebe, je älter ich werde, dieses Ritual bleibt eine Konstante.

Ganz gleich, wo und in welcher Zusammensetzung wir feiern, welche neuen Abläufe wir etablieren – am ersten Weihnachtsfeiertag wird mit einem Reste-Teller vom Weihnachtsessen auf dem Sofa in den neuen Büchern gestöbert. Und das macht mir noch genauso großen Spaß wie mit acht Jahren…

Hier kommen nun also fünf Bücher, die euch das Warten auf Weihnachten versüßen können!

Fünf Weihnachtsbücher für die Adventszeit weiterlesen

Walking in the rain – Schritt für Schritt zu einem klaren Kopf

Kennt ihr das, wenn euch ein Buch genau zum richtigen Zeitpunkt begegnet? So ist es mir mit “Walking in the rain” ergangen. Noch vor einigen Jahren war spazierengehen “nicht so mein Ding“. Gemeinsam mit anderen, das war ja mal ganz nett. Aber alleine losziehen? Naja. Womöglich auch noch bei eher schlechtem Wetter? Nicht, so lange mein Sofa so einladend wirkt! Das hat sich geändert. Walking in the rain – Schritt für Schritt zu einem klaren Kopf weiterlesen

New York: Eine literarische Einladung

Wenn das mangelnde Kleingeld einen davon abhält, die Welt zu bereisen, so weiß man sich als lesender Mensch auch anders zu behelfen. Man packt nur in Gedanken seinen Koffer, verzichtet auf die mitunter strapaziöse Anreise, kuschelt sich auf sein Sofa und versinkt mit einem genüßlichen Seufzer in seinem Buch. New York: Eine literarische Einladung weiterlesen

Roofer – Jutta Wilke

Irgendwann wird jemand den Halt verlieren. Wieviel ist Dir die Anerkennung und die schwindelerregende Freiheit wert, wenn Du doch mit nur einem einzigen Schritt alles verlieren kannst?

Ich hätte es verhindern müssen. Ich hätte irgendetwas tun müssen, um es zu stoppen. Man muss doch etwas tun. Man konnte doch nicht einfach nur zusehen. Aber genau das habt ihr getan, flüstert die Stimme in mir. Ihr habt zugesehen. Alle. Immer wieder.” (aus “Roofer” von Jutta Wilke, Seite 10/11)

Ich bin ein Mensch, der generell eher lieber am Boden bleibt, eine latente Höhenangst begleitet mich bei jedem Aussichtsturm. Die Protagonisten in Jutta Wilkes Roofer hingegen lieben die Höhe, in der sie sich unendlich frei fühlen – eine Freiheit, die sich allerdings in Sekunden in einen tiefen Fall verwandeln kann. Als Alice durch ihre beste Freundin Nasti die “Roofer” kennenlernt, kommt sie in Berühung mit dieser ihr noch fremden Welt, die sich hoch über ihr auf Dächern, Baukränen und Gerüsten abspielt. Doch der Kick, den die Clique aus diesen Abenteuern zieht, überträgt sich nicht auf Alice. Im Gegenteil, ihre Sorge um ihre Freunde wächst ständig und sie versucht verzweifelt, diese zur Vernunft zu bringen. Auch will sie sich nicht damit abfinden, ihre beste Freundin nach und nach an einen der waghalsigsten Roofer zu verlieren – Trasher, in den Nasti wahnsinnig verliebt ist. Aber da ist auch noch Nik, der auf der Straße lebt und dem Alice langsam näherkommt.

Wilke schafft es, die halsbrecherischen Mutproben über den Dächern äußerst authentisch zu schildern, die Dramatik mancher Situationen ist mit Händen greifbar. Genauso greifbar bleibt aber auch die Gefahr, die Wilke niemals verklärt oder romantisiert, ein Aspekt, der gerade im Jugendbuch für mich eine wichtige Rolle spielt. Im Gegenteil, sie zeigt eindrucksvoll, zu welchen Taten Gruppenzwang, angebliche Liebesbeweise und gegenseitiges Übertrumpfen wollen führen können. Und ihren jugendlichen Lesern stellt sie mehr als einmal unausgesprochen die Frage – was würdest Du tun? Und welcher Schritt ist ein Schritt zuviel in die falsche Richtung?

Ein dramatischer Jugendroman über den Dächern Frankurt am Mains ab 14 Jahren.

 

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Weihnachtswunschzettel

Stöbert ihr auch so gerne in den Wunschzetteln von anderen Leuten? Ich mag es total, mich inspirieren zu lassen und das ein oder andere Buch zu entdecken, auf das ich sonst nicht gestoßen wäre. Naturgemäß  findet sich auf meinem Weihnachtswunschzettel wenig Belletristik (da ist reichlich Vorrat vorhanden) sondern er wird übers Jahr mit Sachbüchern zu Themen gefüllt, die mich beschäftigt haben und auf die ich mich dann zwischen den Jahren stürze.

Also habe ich mich mal durch meine Notizbücher gewühlt und meine zehn größten Buch-Wünsche notiert. Here we go!

 

Four Quartets von T.S. Eliot

Dieses Jahr haben Gedichte und Lyrik für mich nochmal mehr an Bedeutung gewonnen. T.S. Eliot kannte ich bisher nur als Autor von “Old Possums Katzenbuch”, auf dem das Musical “Cats” basiert. Auf dieses Buch bin ich bei Austin Kleon gestoßen, der in seinem Newsletter einen Holiday Gift Guide veröffentlichte – eine wahre Fundgrube… Kleon hat einen kleinen Auszug gepostet und zack, ich war überzeugt! Überhaupt: der wöchentliche Newsletter ist eine eindringliche Empfehlung meinerseits. Vollgepackt mit Inspirationen und Links zu kreativen Projekten und Menschen.)

 

OMG! Doodles, Handlettering & Scribbles

Dieses Jahr bin ich durch Sonja von Lustzulesen angeregt worden, mich auch mal an Sketchnotes zu versuchen. Ich habe großen Spaß an dieser visuellen Darstellung von Inhalten und dieses quietschbunte Buch voller Anregungen macht sofort Lust, noch mehr zu doodeln, scribbeln und zu lettern.

 

Abstract City – Mein Leben unterm Strich von Christoph Niemann 

Auch dieses Buch ist eine Augenweide. Christoph Niemann illustriert pointiert und mit dem gewissen Etwas auf seinem Blog Abstract City, den er für die New York Times verfasst. Ein kreatives Feuerwerk in Buchform – eines von vielen, auch ein Blick auf die bisherigen Veröffentlichungen des Autors lohnt sich sehr!

 

Shakespeare & Company: Ein Buchladen in Paris von Sylvia Beach

Auf meinem diesjährigen Wichtelwunschzettel ist ein Buch gelandet, an das mich Mara wieder erinnert hat – dass ich diesen Klassiker der Buchhandelsliteratur immer noch nicht besitze ist eigentlich ein Unding

 

The Steal like an Artist Journal & Show your work von Austin Kleon

Und noch einmal Austin Kleon, mit gleich zwei Büchern. Ich fand “Steal like an Artist” einfach wunderbar (Hier empfiehlt es mein Kollege Franz kongenial in bewegten Bildern!) Somit ist es eigentlich klar, dass hier dringend das Journal gebraucht wird, um die ganzen Tipps aus SLAN umzusetzen. Und um “Show your work” schleiche ich schon das ganze Jahr herum. Ich liebe Bücher, die mir einen Energieschub verpassen, meine kreativen Kanäle heißlaufen lassen und meinem Horizont einen neuen Anstrich verpassen.

Wunschzettel

 

Schrift wirkt! Einfache Tipps für den täglichen Umgang mit Schrift von Jim Williams 

Ich schleppe immer drei Füller mit mir herum. Ich bewundere Menschen, die eine besondere Handschrift haben und kann mich an gelungener Typografie erfreuen. In diesem Buch habe ich schon öfter gestöbert, es ist unheimlich interessant und eigentlich ein Muss für jeden kreativen Kopf. Ein wunderschönes Zitat aus dem Verlagstext: “Typografie ist die Stimme des geschriebenen Wortes“. Hach.

 

Freddie Mecury: A kind of Magic von Mark Blake (Bildband)

Es wird Zeit, meine Sammlung zu vervollständigen. Dass ich großer Queen-Fan bin und noch größerer Freddie-Mercury-Fan, ist spätestens seit diesem Blogartikel bekannt. Dieser Bildband verspricht, oft in die Hand genommen zu werden.

 

Freddie Mercury von Leslie-Ann Jones

Wie könnte es anders sein – natürlich ist auch die 2016 erschienene Biographie über Freddie (25 Jahre nach seinem Tod) auf meiner Liste gelandet und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, welches schillernde Bild hier von diesem Ausnahmekünstler gezeichnet wird.

 

642 things to write about von San Francisco Writers Grotto

Last but not least – Inspiration für mein Schreiben. Ich mag spielerische Herangehensweisen, mag es, wenn ich auf dem Papier kleine Aufwärmübungen veranstalten kann. Diese sogenannten “Writing Prompts” sind ein guter Einstieg, wenn man feststeckt oder nicht recht ins Schreiben kommen will.

 

Und – was steht auf euren Weihnachtswunschzetteln?

Weshalb die Herren Seesterne tragen – Anna Weidenholzer

Der Roman lässt mich mit vielen Fragen zurück, ironischerweise, denn darum dreht es sich ja die ganze Zeit. Genauer gesagt um den Fragebogen zur Ermittlung des Bruttonationalglücks in Bhutan, den Karl Hellmann als Grundgerüst für sein Unterfangen auswählt. Aber genauso, wie Karl seinen Antworten in dem zufällig ausgewählten Dorf hinterherjagt, bleibt der Roman dem Leser Antworten schuldig. Weshalb die Herren Seesterne tragen – Anna Weidenholzer weiterlesen