Wie ein Flügelschlag – Jutta Wilke

Eine gespannte Erwar­tung erfüllte mich, als ich das neue, wun­der­bar gestal­tete Buch von Jutta Wilke end­lich in den Hän­den hielt! Vom ers­ten Moment an steckte ich in der Geschichte von Jana, die als Leis­tungs­schwim­me­rin ein Sport­in­ter­nat besucht. Als ihre Klas­sen­ka­me­ra­din Mela­nie tot in der Schwimm­halle auf­ge­fun­den wird, ist Jana  ent­schlos­sen den Tod der Freun­din auf­zu­klä­ren – denn die offi­zi­elle Begrün­dung eines Herz­ver­sa­gens schluckt sie nach eini­gen selt­sa­men Bege­ben­hei­ten zuvor nicht mehr…

Die­ser Jugend­krimi lebt aber nicht nur von der bis zum Schluss gro­ßen Span­nung, er zeich­net sich beson­ders dadurch aus, das er einen ganz nah heran lässt an Janas Gefühle. Ich spürte die Was­ser­per­len auf mei­ner Haut, tauchte unter und fühlte die Frei­heit die Jana im Was­ser emp­fin­det, weit weg von der klam­mern­den Mut­ter, dem Leis­tungs­druck und der gan­zen Welt. Die Atmo­sphäre in der Schwimm­halle, die Ver­zweif­lung Janas die gegen Mau­ern des Schwei­gens anrennt — all das hat Jutta Wilke zu einem packen­den Jugend­krimi ver­ar­bei­tet, den ich an einem Abend ver­schlun­gen habe! Die­ses Buch ist kein Sprung ins kalte Was­ser, son­dern in bes­tes Lesegewässer!

Bitte 2x Wolke 7 – Jutta Wilke

Wie war das eigentlich nochmal, so mit 15? Der ganze Sommer liegt noch vor einem, die Träumereien sind groß und vielleicht steht einem ja endlich mehr bevor als nur Küssen….wären da nicht noch so anstrengende Aspekte eines Teenie-Lebens wie die geschiedenen Eltern, des Vaters neue Freundin, der Schwarm der sich als seltsam unperfekt erweist und nerviger Nachhilfeunterricht. Und überhaupt: wie ist das eigentlich mit dem ersten Sex? Ich erinnere mich noch gut an die Sommer meiner Jugend und kann nur sagen, Jutta Wilke hat dieses Gefühl perfekt eingefangen!

Das leichte Kribbeln, das Gefühl auch mal von allem verlassen zu sein, aus dem Bauch zu handeln ohne an die Konsequenzen zu denken. Ihrer Hauptfigur haften sehr sympathische, lebendige Züge an und das Buch hat soviele liebenswerte Einfälle. Das perfekte Sommer-Ferien-Buch für alle die jung sind. Oder nochmal wissen möchten, wie sich das damals angefühlt hat…Danke für die Zeitreise

Fast genial – Benedict Wells

Wenn ich sage, das ich mir von diesem Autor noch viel erwarte, greife ich sicher nicht zu hoch! Schon von der ersten Seite an war ich wieder gefangen in diesem ganz eigenen Stil – und ebenso rasant wie schon in seinen Vorgänger-Romanen nimmt uns Wells mit auf eine geradezu irrwitzige Entdeckungsreise – die von Francis. Dieser lebt in einem Trailerpark, gehört eher zur Sorte der Verlierer und hat sich in seinem trostlosen Leben schon gut eingerichtet. Als er unerwartet erfährt, das sein ihm unbekannter Vater ein Genie sein soll, macht sich Francis auf die Suche. Und das es dabei um soviel mehr als seinen Vater geht wird schnell klar. Das ganze pralle Leben passiert, widerfährt und begegnet ihm auf unterschiedlichste Weise . Dieser Roman lebt von Schnelligkeit und einer leisen Spannung die zum Schluss hin fast unerträglich wird – den Rest lest ihr lieber selbst. Diesen Roman sollte man im Herbst 2011 definitiv lesen!

Die Farbe Lila – Alice Walker

Ein Klassiker den ich schon lange mal lesen wollte und den ich mal aus einer Bücherkiste in einem der nettesten Hausflure Kölns aufgegabelt habe Viele haben mir von dem Buch vorgeschwärmt und ich kann mich nur anschliessen – das ist einfach etwas ganz besonderes, eine berührende Geschichte, eine mutige. Und überaus wichtige! Ein Buch das ich, würde ich einige Klassikerempfehlungen rausgeben, definitiv weit oben ansiedeln würde!

Numbers: Den Tod vor Augen – Rachel Ward

Der zweite Teil der Trilogie Numbers – und was für eine furiose Fortsetzung. Fand ich den ersten Teil schon klasse, wird hier noch eins draufgesetzt. Die Geschichte wird konsequent weitergeführt, man hat aber überhaupt nicht das Gefühl, das hier altes wiederaufgewärmt wird. Numbers 2 ist noch heftiger, noch zerstörerischer – definitv eher ab 14 einzustufen. Genial erzählt und wieder bis zum Schluss geradzu atemlose Spannung…ich freue mich schon auf Teil 3!

Die Büchersäufer – Uwe Wittstock

Für Buchhändler, Verleger, Verlagsvertreter, Illustratoren, Lektoren, Verlagskaufleute, Antiquare, Autoren – für alle Büchermenschen ein Muß, ein Genuß, ein Buch das einen aufseufzen lässt, schmunzeln und erkennen – ja, so ist und war unsere Branche. Intelligent und mit Witz. Und für alle anderen: ein sehr schöner Einblick in eine ganz spezielle Branche!

Holundermond – Jutta Wilke

Ich bin zwar schon länger nicht mehr zehn Jahre alt, habe aber doch 2 Tage lang abends auf dem Sofa gesessen und bin in diesem Buch versunken. Wenn ein Kinderbuch es schafft, einen so in seinen Bann zu ziehen, das man anfängt nachzuschlagen, was es mit dem Rätsel auf sich haben könnte, dann hat der Autor irgendwas verdammt richtig gemacht! Genau die richtige Mischung aus Mystischem, Abenteuer und Geschichte macht dieses Buch zu etwas Besonderem!

Wird Nele ihren Vater,  der die Geheimnisse hinter Diebstählen in einigen Kirchen aufdecken soll und spurlos verschwindet wiederfinden? Nele lernt Flavio, einen charmanten und hartnäckigen Jungen kennen und gemeinsam erkunden sie Wien und das Kloster Mauerbach auf der Suche nach Neles Vater … und begeben sich damit in höchste Gefahr. Keine Frage das ich mit beiden mitgezittert habe! Spannend bis zum Schluss, mit zwei so sympathischen Helden hat mich dieses Kinderbuch begeistert und ich empfehle es nur zu gerne!

Auf ihrem Blog Schreibwelt kann man übrigens nachlesen, wie es sich so als Autorin lebt – der Blog ist immer wieder lesenswert! Und natürlich gibt es auch einen Blog zum Buch!

Atem – Tim Winton

Man könnte das Buch kurz beschreiben indem man sagt: es ist ein Surfer-Roman. Das allein würde diesem Buch aber nicht gerecht. Es ist auch ein Buch über Freundschaften und Veränderungen. Ein Buch über den Kick, Adrenalin und die perfekte Welle. Wer selbst surft wird sicher noch mehr Facetten finden können, aber auch für Nicht-Surfer erzählt dieses Buch einiges über das Leben. Like!

Numbers: Den Tod im Blick – Rachel Ward

Jem hat eine Gabe, die sie zur Aussenseiterin macht – sie kann in den Augen ihres Gegenüber sein Todesdatum lesen. Allein diese ungewöhnliche Idee liess mich sofort zu diesem Buch greifen und es dann nach recht atemlosen Lesen wieder absetzen. Hier stimmt einfach alles. Ein packender Plot, spannend und mitreissend, mit Jem und dem Jungen Spinne, den Jem eher widerwillig kennenlernt sind zwei sehr fesselnde Hauptfiguren gefunden worden. Rachel Ward hat hier nicht nur eine verdammt gute Geschichte erzählt sondern auch soviele Gefühle und Situationen geschildert, die Jugendliche meistern müssen – vielleicht nicht auf die komplett gleiche Art wie unsere Helden, aber doch, soviele Gedanken kommen einem bekannt vor. Das Buch gefiel mir einfach verdammt gut, bis zur letzten Seite war ich beeindruckt. Was für ein Debüt! Danke für dieses tolle Jugendbuch, ich kann es nur empfehlen!

Mein lieber Fisch – Arezu Weitholz

Mal keine Belletristik, sondern Lyrik –  in einem sehr niedlichen Format gestaltet in unaufdringlicher, schlichter Schönheit – kleine, feine Fischgedichte. Und die sind so charmant, witzig und anders, das man dieses Buch nicht nur jedem Lyrikfreund, nein auch jedem Aquariumsbesitzer…Sammler von Kuriositäten…der netten Patentante…dem Kollegen…eigentlich…also…ALLEN schenken kann und sollte. Weil jeder von uns ein bisschen Fisch braucht. Und gerne schmunzelt – und das kann man bei diesem Bändchen eigentlich ununterbrochen.