Manchmal braucht es nur 125 Seiten um ein ganzes Feuerwerk an Fragen zu zünden! Jagoda Marinic möchte die Debatte nach #MeToo weiterführen und dafür Frauen und Männer gemeinsam an einen Tisch setzen. Nur, wenn alte Rollenbilder aufgebrochen werden, kann sich etwas Neues entwickeln, können Strukturen sichtbar und verändert werden. Neue Held*innen braucht das Land, fordert uns Marinic im Untertitel des Buches auf und spricht uns ALLE an. Es ist an uns, unser Denken zu verändern und uns auf diese Debatte einzulassen – gemeinsam!
Was wollen wir voneinander? Was haben wir gelernt und was müssten wir neu lernen, wenn wir eine Bewegung wie #MeToo hinter uns haben, oder besser: Vor uns? Das alles ist erst der Anfang. Schließlich ist #MeToo, mehr als alles andere, der Anfang eines gesellschaftlichen Gesprächs. (S.63)
Ich habe mich beim Lesen angenehm herausgefordert gefühlt, habe vieles angestrichen, begeistert zugestimmt, aber auch mal den Kopf geschüttelt und immer wieder innegehalten. Habe meine ersten Reaktionen und Impulse reflektiert und hinterfragt, habe mich an Statements gerieben oder wild Ausrufezeichen hinzugefügt. Noch während ich las war klar – dies ist kein Buch zur einmaligen Lektüre, es ist viel mehr ein großartiges Gesprächsangebot, voll von Anstößen für eines der wichtigsten Themen unserer Zeit.
Ich würde mir wünschen, dass dieses Buch weite Kreise zieht und breit darüber diskutiert wird. Das es Gegenstand der elementaren Auseinandersetzung darüber wird, wie wir in Zukunft miteinander leben wollen und wir uns von der kraftvollen Stimme der Autorin anstecken lassen, anstiften lassen zum Aufbruch, auf der Suche nach neuen Held*innen – nach Sheroes.
Ich habe beim Lesen jedenfalls eine neue Heldin gefunden – Jagoda Marinic!
Leider kann WP den Namen Marinic nicht korrekt darstellen, der letzte Buchstabe müsste eigentlich ein meko c sein - ich bitte diese fehlerhafte Schreibweise zu entschuldigen.