Der Roman lässt mich mit vielen Fragen zurück, ironischerweise, denn darum dreht es sich ja die ganze Zeit. Genauer gesagt um den Fragebogen zur Ermittlung des Bruttonationalglücks in Bhutan, den Karl Hellmann als Grundgerüst für sein Unterfangen auswählt. Aber genauso, wie Karl seinen Antworten in dem zufällig ausgewählten Dorf hinterherjagt, bleibt der Roman dem Leser Antworten schuldig.
Vielleicht auch nicht, eventuell verstecken diese sich zwischen den Zeilen, stecken im Gebaren der Wirtin, die ihren plötzlich auftauchenden und seltsam anmutenden Gast nach anfänglicher Skepsis zu schätzen lernt. Stecken in den vielen Selbstgesprächen, die Karl in seinem Kopf mit seiner Frau Margit und sich selbst führt, oder auch im Dorf mit seinen, dem Unterfangen Hellmanns argwöhnisch gegenüberstehenden Bewohnern.
Und Karl selbst muss sich soviel mehr Fragen stellen, als er es vorab geahnt hätte. Denn wenn einer auszieht, die anderen zu erforschen, muss er mitunter damit rechnen, dass diese den Spieß herumdrehen. Es ist ein sehr eigener Stil und auch die Grundidee des Textes sprach mich sofort an. Und doch ist die Idee dann für mich zuwenig gewesen, um es bis zum Ende durchzutragen. Zu verwunschen und paradoxerweise zu verkopft empfinde ich es beim Lesen.
Findet Karl Hellmann am Ende, was er gesucht hat? Ich vermag es nicht zu beurteilen.